Vorbeifahren oder mitnehmen? Trampen in Irland

Heute startet ein neues Abenteuer mit meinem Rucksack. Ich wollte schon immer Mal per Anhalter in einem anderen Land unterwegs sein.

Meistens fahre ich nur viel zu gerne Fahrrad oder Bus und bin eher weniger geduldig. Beim Hitchhiken muss ich eben so lange warten, bis jemand rechts ran fährt und mich mitnimmt.

Hier in Irland funktioniert die Redewendung übrigens nicht, da man schließlich links ran fährt.

Von Dublin nach Galway

Ich fahre mit dem Bus ein Stück aus der Stadt, um dem Berufsverkehr auszuweichen. Die Berufspendler, die nach Dublin hereinfahren sind nämlich nicht meine Zielgruppe. Ich suche mir ein schönes Stück vor einer Autobahnauffahrt und stelle mich mit meinem Schild an die Straße.

Hier versuche ich mein Glück.

Galway ist das Ziel. Athlone liegt auf halber Strecke.

Die erste Stunde

Arm ausstrecken, Daumen hoch und das Schild gut sichtbar zeigen.
Die ersten fünf Minuten vergehen. Zahlreich fahren die Autos an mir vorbei. Manche hupen, manche jubeln oder zeigen mir durch andere Gesten, dass sie die Aktion nice finden.

20 Minuten später stehe ich immernoch dort. Mittlerweile scheint die Sonne und ich genieße das Wetter.

Ein großer Fehler?

Ein Stückchen weiter steht ein Baum, aber ich stelle mich nicht in den dunklen Schatten. Sonst liest sich das Schild noch schlechter.

Nach insgesamt 50 Minuten Wartezeit überlege ich, ob man das Schild eigentlich lesen kann. Ich gehe 20 Meter weiter und bin erleichtert. Puh. Alles ist gut lesbar.

Ich werde durstig. Aber was ist, wenn ich das Schild genau dann kurz abstelle, wenn jemand vorbeifährt, der mich mitnehmen würde? Die erste Stunde ist vergangen.