Kiss Me – I’m Irish

St. Patricks Day in Dublin. 400.000 Menschen aus aller Welt kommen zusammen. Ich nehme euch mit in meine Erlebnisse von diesem wichtigen Nationalfeiertag.

Gute Stimmung in der Hauptstadt

Mein Wecker klingelt um kurz nach 7 Uhr. Warum müssen solche Tage immer so früh losgehen? Ich tue mich etwas schwer, aber es sollte belohnt werden. Von Dundalk nach Dublin fährt man 90 Minuten mit dem Bus. In der Hauptstadt angekommen, ist es unfassbar voll. Noch nie habe ich so viele verschiedene Sprachen auf einer Straße gleichzeitig gehört. Knapp eine halbe Million Menschen werden heute erwartet. Und scheinbar wird auch viel geküsst, aber dazu später mehr.

Nachdem ich mich mit meinen Freunden an einem vereinbarten Ort treffe, probieren wir uns einen Weg durch die Menschenmassen zu bahnen. Das Ziel: Wir brauchen einen guten Platz für die Parade. Um 12 Uhr geht’s los. Für mich ist das eine Premiere, weil ich noch nie bei einem Faschingsumzug war. Unglaublich, dass Menschen für diesen Tag quer über die Weltkugel fliegen. Die Stimmung war echt gut. Die Parade war ganz okay, allerdings auch nicht mehr. 5/10 Punkte.

Eindrücke von der Parade. (12 sek.)

Vom Paartanz zum irischen Volkstanz

Nach dem stundenlangen Stehen machen wir uns auf den Weg zum Festival Quarter. Das ist ein großer Bereich mit mehreren Event-Zelten, einer großen Bühne und Versorgung durch Essen und Trinken. Hier gibt es drei Tage lang buntes Programm: Diskussionsrunden, Poetry-Slams, Comedy, Live-Musik, irischer Volkstanz und Konzertauftritte.

Am Anfang habe ich eine Diskussionsrunde über den Klimawandel gesehen. Nach einer gemeinsamen Mahlzeit sind wir zur Main-Stage gelaufen, wo es irischen Stepptanz gab. Wow! Ich habe auch einige Jahre klassisch und lateinamerikanisch getanzt, aber das hier ist eine völlig andere Welt. Der irische Volkstanz wirkt etwas starr, da die Arme besonders nah am Körper gehalten werden. Dennoch wirkt es edel und ich liebe das Geräusch der klackernden Schuhe. Wie wirkt der Tanz auf dich?

Das Dance Battle

Mir gefällt die Vorführung jedenfalls sehr. Zwischendurch gibt es regelmäßig kleine Tanz-Einheiten zum Mitmachen für alle. Schnell haben wir ein paar Schritte gelernt und obendrauf noch jede Menge zu lachen gehabt.

Ein anderes Highlight: Zwei Männer werden aus dem Publikum ausgewählt und sollen eine Aufgabe auf der Bühne erfüllen. Noch bevor es dazu kommt, fordert einer den anderen zum Dance Battle heraus: Florida vs. California. Alle klatschen und jubeln. Der Gewinner wird vom Publikum gekürt – der lautere Applaus gewinnt. 10/10 Punkte für das Programm am Festival Quarter.

Den Abend haben wir anschließend in einem Pub mit einem Bier und guten Gesprächen ausklingen lassen.

Kiss Me – I’m Irish

Was hat es damit nun auf sich? Einen echten Iren zu küssen, soll Glück bringen. Manche laufen mit Schildern oder einem bedruckten T-Shirt herum, wo man sich seine Portion Glück abholen kann. Ich war an dem Tag allerdings auch ohne glücklich.

Das Sprichwort geht ursprünglich auf den Blarney Stone zurück: Seit hunderten Jahren pilgern Menschen zu diesem Stein, lehnen sich rückwärts und kopfüber eine Mauer hinunter, um den Blarney Stone zu küssen. Dafür erhält man scheinbar das Geschenk der Redegewandtheit. Es ist belegt, dass auch Winston Churchill den Stein geküsst hat, und dieser ist ein sprachgewandter Mensch. Nun ja.

Außerdem gibt es eine Legende, dass der Stein früher als eine Art Orakel benutzt wurde. Ähnlich wie der sprechende Hut in Harry Potter, nur für die Besteigung des Throns. So konnte man mit dem „Stein des Schicksals“ herausfinden, wer dem Thron als nächster König würdig sei.

Kiss Me – I’m Irish

Gute Stimmung in der Hauptstadt

Vom Paartanz zum irischen Volkstanz

Das Dance Battle

Kiss Me – I’m Irish

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